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Kreisblatt vom 15.07.2003 |
Von Alexia Rose |
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Kelkheim
hat den besten Nachwuchs
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Neuenhain. Der ehemalige
Jugendwart der Altenhainer Feuerwehr Karl-Heinz Lang war von „seinem" Nachwuchs überzeugt. „Vielleicht
haben sie die Chance, den ersten Platz zu machen", sagte der
47-Jährige. Das Sieger-treppchen war am Samstag auf der Sportanlage
am Sauerborn jedoch das Ziel vieler Jugend-feuerwehren. Denn erstmals
kamen die Mannschaften (21 waren es) nicht nur aus dem Main-Taunus-Kreis,
sondern auch aus dem Hochtaunus-Kreis und der Stadt Frankfurt zusammen,
um sich unterein-ander kameradschaftlich zu messen. Gefragt waren
sowohl das feuerwehr-technische Können der 10- bis 17-Jährigen
bei einem simulierten Löschangriff, so bezeichnen Feuerwehrleute
ihren Einsatz, als auch ihre körperliche Fitness bei einem 1500-Meter-Staffellauf.
Manche Teams trafen sich schon vorher außer der Reihe und übten
und übten. So auch die Altenhainer. Am Wochenende vor der Meisterschaft
wurde das übliche Freitagtreffen kurzerhand auf Samstag und Sonntag
ausgedehnt. Der Ehrgeiz habe sie gepackt, sagte Feuerwehrmann Lang. Zu
sehen, wofür man arbeite und von Mal zu Mal besser werden, sporne
an. Beim Zeitmessen der letzten mit sechs Minuten limitierten Löschangriff-Übung
wurden sie belohnt. |
„Nach drei Minuten, zehn Sekunden
waren sie fertig", sagte Lang. In gut drei Minuten haben sie
zu neunt die Brand-bekämpfung vorbereitet. Der Angriffs-trupp
legte die Schläuche vom Verteiler aus in Richtung Brandstelle,
der Schlauchtrupp kümmerte sich um die Wasserversorgung zwischen
Verteiler und Einsatzstelle, während der Wasser-trupp sich zuvor
den Aufbau der Schläuche zwischen Wasserentnahme-stelle und
Verteiler im Griff haben musste. Und das alles über Hindernisse.
Mit den drei Minuten und zehn Sekunden im Hinterkopf beobachtete Lang die
Vorführungen seines Nach-wuchses, unter dem sich auch die eigene Tochter
befand, genau. „Das ein oder andere Fehlerchen, das vorher nicht
gemacht wurde, hat sich einge-schlichen", sagte der Feuerwehr-Fachmann.
Mit 1000 Punkten war jedes Team an den Start gegangen. Mit Strafpunkten
oder Pluspunkten variierte die Zahl während des gesamten Vormittags.
Strafpunkte gab es zum Beispiel bei denen, die für den Löschangriff
mehr als sechs Minuten brauchten. |
Oder für den, der vergaß,
einen wichtigen Befehl zu wiederholen. Hindernisse mussten überwunden
werden, Knoten zur Rettung und Sicherung korrekt vorgeführt
werden, Schläuche mit Rohren verbunden oder einfach gerollt
werden, aber auch das Anziehen von Helm, Gürtel und Hand-schuhen
im Lauf muss gelernt sein. Spielerisch würde all das so lange
eingeübt, bis es in Fleisch und Blut übergehe, denn im
tatsächlichen Einsatz sei es überlebenswichtig. Daran dachte
aber von den 10-bis 17-Jährigen noch keiner. Am Ende des Wettbewerbs
zählten nur die Punkte. Bei der Siegerehrung ging es noch einmal
spannend zu. Es wurden zuerst die Teams mit der geringsten Punktezahl
genannt. Im Main-Taunus-Kreis belegte Sulzbach den achten Platz,
gefolgt von der Main-Taunus-Gruppe, Hattersheim-Okriftel und Kelkheim-Fischbach.
Hattersheim kam mit seinen Leistungen auf den vierten Platz und Bad
Soden auf den dritten. Mit 1387,6 Punkten schaffte Altenhain einen
stolzen zweiten Platz. Lang und „sein" Nachwuchs waren
zufrieden. Mit 1407 Punkten ging Kelkheim-Mitte als Kreissieger hervor. |